Geschichte des Tageseltern- Vereins

Gründungsdatum 04.04.2000

Der Anstoß für eine Vereinsgründung war eine Qualifikation für angehende Tagesmütter und -väter nach einem Curriculum des Landesverbands der Volkshochschulen NRW. Veranstaltet wurde diese in Kooperation der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Vreden, Ria Sönnekes, und der VHS in Ahaus, Stefanie Horst.
Das Ziel der Qualifikation war, alleinerziehenden Müttern und Vätern die Möglichkeit zu eröffnen, möglichst früh wieder arbeiten gehen zu können. Sie sollten die Chance bekommen, ihren Lebensunterhalt selber verdienen zu können, um möglichst auf eigenen Beinen stehen zu können.
Damit das gelingen konnte, brauchten sie eine gute und verlässliche Betreuung für ihre
U3-Kinder. In den Kitas war dieses Angebot zu dem Zeitpunkt noch nicht implementiert.
Die Betreuung der U3-Kinder und die Anbindung der Tagesmütter in die öffentliche Jugendhilfe war bis dahin noch nicht vorgesehen.

Bis dahin
– bezahlten die Eltern die Entgelte für ihre/n Tagesmutter/-vater aus eigener Tasche.
– mussten die Tagesmütter/-väter sich selber versichern, sowohl ihre Unfallversicherung zahlen, als auch ihre Betriebshaftpflichtversicherung. Diese wurde zu dem Zeitpunkt speziell für Tagespflegepersonen noch nicht angeboten. So zahlten Tagesmütter/-väter die gleichen Tarife, wie eine Kita.
Das führte dazu, dass sämtliche Tagesmütter/-väter „schwarz“ arbeiteten und keinerlei Absicherung hatten.

Nach der Qualifikation hatten die Teilnehmer/innen die Idee, das zu ändern und schauten sich nach einem Kooperationspartner um, mit dem Ziel der Vereinsgründung. Nach vielen Gesprächen entschloss sich der SkF e.V. Dekanate Ahaus / Vreden sein bisheriges Beratungsangebot mittels der Kindertagespflege zu erweitern. Vorstand und Geschäftsführung sahen darin die Möglichkeit das bisherige Angebot der Alleinerziehenden- und der Schwangerschaftsberatung aufgrund von Synergien zu bereichern.

So kam es mit Hilfe einer hauptamtlichen Unterstützung des SkF und Begleitung durch die VHS am 04.04.2000 zur Vereinsgründung. Der Verein hatte eine eigene Satzung mit klassischen Vereinsstrukturen und nannte sich „Tagesmütter Verein Vreden“.

Wurden Tagesmütter/-väter Mitglied im Verein, waren sie nun über den Verein Betriebshaftpflicht versichert, was eine ungeheure Geldersparnis mit sich brachte. Statt ca. 250,- € pro Jahr nun 12,- € Mitgliedsbeitrag.

Der Verein wurde ehrenamtlich geführt und durch hauptamtliche Anteile unterstützt.
Ehrenamtliche übernahmen:

  • Beratung von Tagesmütter und Eltern
  • Vermittlung
  • Begleitung der Tagespflegeverhältnisse
  • Durchführung der Tageselterntreffen

Das alles professionalisierte sich im Laufe der Zeit erheblich. Vor 2005 tauchte die Kindertagespflege als Bildungsort gesetzlich nicht auf. Erst mit in Kraft treten des Tagesbetreuungsausbaugesetzes, TAG, wurde die Kindertagespflege zum ersten Mal als gleichrangiges Betreuungsangebot mit demselben Auftrag zur KITA genannt. Diese sind die

1. Betreuung
2. Erziehung
3. Bildung
4. Förderung

der Kinder, in Zusammenarbeit mit den Eltern.

Der öffentliche Jugendhilfeträger bekam den Auftrag dieses in seinen Planungen zu berücksichtigen und umzusetzen. Ein Jahr später trat das Kinderfördergesetz, KiFöG, in Kraft, das weitere Verbesserungen beinhaltete. Die Kindertagespflege war nun fester Bestandteil im SGB VIII, also auch in der Jugendhilfeplanung. Perspektivisch sollte das Ziel sein, 2/3 der Betreuungsplätze für U3-Kinder in Kitas zu schaffen und ein 1/3 in Kindertagespflege.

Daraufhin nahm der Fachbereich Jugend und Familie des Kreises Borken Kontakt mit dem Tagesmütter-Verein und dem SkF auf. Denn hier hatte man bereits mehrjährige Erfahrung mit dem Aufgabenfeld. Im Dekanat Vreden gab es bereits qualitative und verlässliche Strukturen, die der Fachbereich Jugend und Familie für sich nutzen konnte.

Bis hierhin war der Tagesmütter-Verein vor allen Dingen für den strukturellen Aufbau von Kindertagespflege im Dekanat Vreden zuständig, und damit verbunden als Interessenvertretung für Tagesmütter und -väter gegenüber dem Jugendamt (Fachbereich Jugend und Familie, sowie dem Jugendhilfeausschuss).

Mit der gesetzlichen Verankerung und dem gesetzlichen Auftrag zur Weiterentwicklung der Kindertagespflege als neues Aufgabengebiet an die öffentliche Jugendhilfe, veränderte sich auch der Zweck des Tagesmütter-Vereins Vreden.

Nach dem Subsidiaritätsprinzip wurde ab 2007 die Zusammenarbeit des FB Jugend und Familie mit dem SkF e.V., Fachberatung Kindertagespflege, vertraglich geregelt. Das führte dazu, dass die Beratung, Vermittlung und Begleitung im Ehrenamt nicht mehr stattfinden konnte und an angestellte sozialpädagogische Fachkräfte des SkF e.V. überging.

Es entstanden beim Kreis Borken Richtlinien zur Förderung von Kindern in Kindertagespflege, die auf der Basis des SGB VIII, Abs. 22, 23, 43 und den Landesgesetzen NRW u.a. auch die Zahlung der Versicherungsbeiträge und die Zahlung der Geldleistungen für ihre Tätigkeit neu regelte. Die finanzielle und soziale Absicherung der Tagespflegepersonen stand dabei im Fokus.

Seither konzentriert sich der Verein auf die Interessenvertretung der Tagespflegepersonen gegenüber dem Kreis Borken. Das ging einher mit einer Strukturveränderung innerhalb des Vereins und einer Namensänderung im Jahr 2015.
Der Verein nennt sich seither „Tageseltern-Verein, Vreden, Stadtlohn, Südlohn“ und legte die klassischen Vereinsstrukturen ab. Es entstanden die Ortsgruppen mit ihren jeweiligen Ortsgruppen-Vertreterinnen. Die Ortsgruppenvertreterinnen bilden seither das Leitungsteam. Vom SkF wird der Verein seither beratend begleitet.

In diesem Zuge entstand auch die Idee für diese Homepage, die für interessierte Eltern gedacht ist. Auch das „Berufsbild KTPP“ wird im Sinne der Akquise neuer Kindertagespflegepersonen seit 2023 vorgestellt. Kurze Informationen sollen einen Überblick über das betreuungsangebot der KTP geben sowie das Interesse an unserem Beruf wecken.

Die Kindertagespflege hat sich im Dekanat Ahaus – Vreden mittlerweile zu einer wichtigen Säule im Bereich der Kindertagesbetreuung entwickelt und ist dort nicht mehr weg zu denken. Haupt- und ehrenamtliches Engagement sowie wir tätige Kindertagespflegeperosnen und weitere Kooperationspartner sind gut miteinander verzahnt und ergänzen uns zu einem verlässlichen und attraktiven Angebot.

Zusammen sind wir stark
und können etwas bewegen!!!
Unsere Interessenvertretung wird im politischen Raum
deutlich ernster genommen, als die von Einzelpersonen.
In diesem Sinne arbeiten wir solidarisch und setzen uns für die
Kindertagespflege ein.